Dienstag nach Ostern. 8.30 Uhr. Im gesamten Gemeindezentrum Wenscht wimmelt es nur so von jungen und jung gebliebenen Menschen. Die letzten Materialien werden zusammengesucht, die Kostüme werden angezogen, Mikrophone werden verteilt, der Chor formiert sich. „Gleich geht’s los!“, hört man aus allen Ecken, die Vorfreude ist riesig. Über 130 Kinder haben sich angemeldet, selbst für die erfahrenen Mitarbeiter ist das eine rekordverdächtige Zahl.
8.59 Uhr. Alle stehen bereit, gleich geht der Countdown los, gleich wird die große Eingangstür der Wenschtkirche geöffnet. Gleich erschallt „Willkommen im Club der Bibelfans“, der immerwährende Klassiker, um die Kinder zu begrüßen. Die Tür geht auf, das Lied beginnt und die Kinder stürmen zwischen den begrüßenden Mitarbeitern am Eingang, über den Mittelgang der Kirche, bis ganz nach vorne. Vor der Bühne sind die Sitzreihen aus Pappkartons für sie vorbereitet – so nah es geht am Geschehen auf der Bühne.
9.10 Uhr. Jugendreferentin Dorines Hermeling steht auf der Bühne, alle Kinder haben Platz genommen. Es wird gemeinsam gesungen, „Wir sind Kinder“, „Voll im Wind“ und „Mut tut gut“. Nun geht es mit dem Anspiel los, die Kinder schauen erwartungsvoll auf die Bühne, als die Familie Liebenherr diese betritt. Als letztes wird der schwerhörige Großvater gerufen – die ersten Lacher kommen aus dem Publikum. Nun beginnt eine Woche mit dieser Familie, die die 10 Gebote oder „Wegweiser zum Leben“, wie Vater Thomas formuliert, gründlich unter die Lupe nimmt und auf ihre Alltagstauglichkeit testet. Dazu gibt es jeden Tag auch eine passende Geschichte aus der Bibel, die als Schattenspiel, Pantomime, Fotostory oder Schwarzlichttheater dargestellt wird – so vielfältig, wie auch die Geschichten selbst.
9.30 Uhr. Das Anspiel ist zu Ende, Jugendreferentin Dorines betritt erneut die Bühne. Die Kinder warten gespannt, die meisten wissen, was jetzt passiert. Die verschiedenen Gruppen dieser Woche werden vorgestellt. Nacheinander werden die „Familienbande“ (1. Klasse), die „Pfadfinder“ (2. Klasse), die „Kleinsteins“ (3. Klasse), die „Potchies“ (4. Klasse) und die „Nebelstürmer“ (ab 5. Klasse) auf die Bühne gerufen und verlassen die Kirche um in ihre kreativ dekorierten Gruppenräume zu gehen. Alle sind voller Vorfreude auf einen Vormittag voller Spielen, Basteln und Spaß. Auch das leibliche Wohl kommt nicht zu kurz. Gemeinsam wird in jeder Gruppe nach einem Gebet, das Frühstück genossen, welches das Küchenteam liebevoll vorbereitet hat. Der Vormittag in den Gruppen ist vielfältig gestaltet. Es werden Waagen, Sorgenfresser, Wegweiser, Sandbilder, Tagebücher und viele weitere Sachen gebastelt. Auch über die Geschichten auf der Bühne kommt man ins Gespräch. Die Kinder erzählen was sie besonders wahrgenommen haben und aus ihrem Alltag. So prall gefüllt das Programm in den Gruppen ist, so schnell geht auch die Zeit vorbei.
11.45 Uhr. Zum Abschluss kommen alle Gruppen erneut in die Kirche. Jede zieht mit ihrem eigenen Ruf ein. Die Kinderhände sind gefüllt mit ihren gerade zu Ende gebastelten Kunstwerken. Die Mitarbeiter werden vehement neben sich auf die Sitzkartons gebeten, um gemeinsam den Abschluss des Tages zu erleben. Erneut wird gesungen, die einzelnen Gruppen erzählen kurz, was an diesem Tag spannendes passiert ist und die Vorfreude auf den nächsten Tag wird immer größer. Zum Abschluss wird jedem der Segen Gottes mit auf den Weg gegeben, alle haben symbolisch die Hände über ihren Nachbarn und alle singen das bekannte Lied „Geh mit Gottes Segen“. Gemeinsam gehen Mitarbeiter und Kinder aus der Kirche, es wird zum Abschied gewunken, „Bis morgen!“ hört man freudig von allen Seiten.
12.30 Uhr. Während die Kinder bereits von ihren Eltern abgeholt worden sind, haben sich alle Mitarbeiter im großen Saal des Gemeindezentrums an den Tischen verteilt. Es ist Zeit, gemeinsam Mittag zu essen, den Tag zu reflektieren und sich eine kleine Pause zu gönnen, bevor es nachmittags an die Vorbereitungen und Proben für den nächsten Tag geht. Auch der Gottesdienst am Sonntag, zum Abschluss der KiBiWo, muss noch geplant und geprobt werden. Denn auch den Eltern und der Gemeinde soll ein guter Einblick in das Geschehen während der Woche gegeben werden. Dazu bleiben die Mitarbeiter teilweise bis 18.00 Uhr im Gemeindezentrum und proben.
Auch wenn es abends oft erschöpft ins Bett geht, sind sich alle einig: Die zeit- und arbeitsintensiven Vorbereitungen vor und während der KiBiWo (das erste Vorbereitungswochenende fand im November 2017 statt!), sind es absolut wert! Die Begeisterung und Freude der Kinder, die oft jedes Jahr wieder kommen und so viel Leben in das Gemeindezentrum bringen, aber auch die Gemeinschaft und Entwicklung der Mitarbeiter, die durch ein solches Großprojekt entstehen, sind schlichtweg unschätzbar wertvoll. Und so danken wir auch in diesem Jahr Gott für eine wunderbare und gelungene Woche, in der wir so viele glückliche Momente mit den Kindern und Mitarbeitern haben durften und wir seine gute Nachricht und seine „Wegweiser zum Leben“ auf so vielfältige Art weitergeben konnten!