Am 22. Oktober um 10 Uhr ging es an der Christuskirche in Weidenau los. Mit 40 Kindern und 12 Mitarbeitern aus Weidenau und Geisweid machten wir uns auf den Weg nach Noordwelle. Noordwelle ist nur zwei Kilometer von der kleine Stadt Renesse und nur 10 Minuten Fußweg vom Strand entfernt. Um von Weidenau nach Noordwelle zu kommen mussten sowohl die Kinder, als auch die Mitarbeiter eine sechsstündige Fahrt auf sich nehmen. Um sich die Zeit zu vertreiben geschah dies als Einstimmung auf das Thema der Freizeit mit mittelalterlichen Liedern und dem Soundtrack von Vaiana – einem Disney Film. Die Busfahrt hin und zurück blieb somit recht spannend.
Das erste Highlight war der Besuch einer Raststätte in Holland. Da es in Holland nur wenige Raststätten gibt, hielten wir auf der Hinfahrt an einer kleinen Tankstelle, die nur eine Toilette hatte… Und da jedes der Kinder dringend auf Toilette musste, mussten wir mit einer Engelsgeduld warten bis nacheinander 40 Kinder auf Toilette waren.
Angekommen konnte jeder in Ruhe auspacken und sein Bett beziehen. Für die Kinder gab es Zimmer mit sechs und sieben Betten. Nach erfolgter Einteilung hatte irgendwann jedes der Kinder sein eigenes Bett gefunden und bezogen. Anschließend gab es die erste gemeinsame Mahlzeit und am Abend dann ein paar Spiele zum Kennenlernen. Viele der Kinder kannten sich bereits aus der KinderBibelWoche oder aus der Jungschar in Weidenau.
Das erste Mal seit vielen Jahren hatten wir in unserem Haus in Noordwelle ein eigenes Küchenteam auf der Freizeit dabei, das sich um die gesamten Mahlzeiten kümmerte. So wurden alle Speisen selbst eingekauft und zubereitet. Damit die Kinder – und die Mitarbeiter natürlich auch – sich in den (kurzen) Nächten wenigstens ein wenig erholen konnten, gab es das Frühstück erst um 8.30 Uhr. Um 12 Uhr mittags gab es dann einen Mittagssnack, bevor dann an jedem Tag um 18 Uhr vom Küchenteam immer eine tolle Mahlzeit wie z. B. Knödel mit Rotkraut und Würstchen gezaubert wurde. Bei allen Mahlzeiten halfen die Kinder beim Vor- und Nachbereiten mit, womit das Kochen und der Abwasch für das gesamte Küchenteam immer relativ zügig gingen. Nach dem Abendessen waren die Kinder zum Überraschen der Mitarbeiter meistens so müde, dass wir abends kaum noch Programm machen mussten.
Unter dem Motto Mittelalter gab es jeden Morgen eine Rittergeschichte von Ritter Ewalt zu hören. Und auch tagsüber wurden Schwerte, Schilde, Hüte, Amuletten und Wappen gebastelt. Alles Dinge, die an dem letzten Abend zum Mittelalterfest angezogen werden konnten. Daneben gab es am Strand der Nordsee ein Ritterturnier und in Renesse eine Stadtrallye, bei der die Kinder die als Gaukler, Dienerin, Prinzessin, Nachtwächter, Mönch und Löwen verkleideten Mitarbeitern finden mussten.
Drei Tage waren wir nachmittags ausschließlich am Strand, um die Sonne und das Meer zu genießen. Dort hatten die Kinder die Möglichkeit sich auszutoben, Burgen zu bauen, im Sand zu buddeln, Muscheln zu suchen, Drachen steigen zu lassen oder auch einmal (kurz) ins Wasser zu springen. Hier entstanden auch die gemeinsamen Burgen mit einem Durchmesser von ca. 5 Metern. Allerdings war beim ersten Bau der Standort der Burg nicht gut gewählt, denn als die Flut kam, versuchten alle Kinder möglichst gut die Flut aufzuhalten, die aber leider die gebaute Burg verschlang und Kinder mit nassen Klamotten und sandigen Schuhen zurück lies. Am nächsten Tag jedoch gingen wir nochmal an den Strand und diesmal wurden mit selbst gebauten Gräben ausreichende Schutzmaßnahmen gegen die Flut getroffen. Die Burg wurde anschließend wieder aufgebaut und hielt nach Fertigstellung der anrollenden Flut – zumindest für eine gewisse Zeit – stand. Zum Beweis des Baus standen alle Kinder und Mitarbeiter auf der Burg und fieberten dem anrollenden Wasser entgegen.
Nach den sechs Tagen, die wie im Flug vergingen, mussten wir am 28. Oktober schon wieder zurück ins Siegerland aufbrechen. Müde, aber glücklich erreichten wir dann wieder Weidenau, wo die Kinder schon von ihren Eltern erwartet wurden. Für den Einsatz, die Mitarbeit und Unterstützung möchte ich an dieser Stelle noch einmal allen beteiligten Mitarbeitern danken. Dies gilt besonders für Barbara Leidel, Marlies Crepon, Marie Scholz und Sarah Gotthardt, sowie dem Team aus Weidenau. Schön, dass ihr diese Freizeit mit so viel Mühe und Einsatz möglich gemacht habt.
Dorines Hermeling