Am 05. Juli starteten Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren zum großen Abenteuer „Irlandfreizeit“. Groß waren anfangs die Bedenken: Kann eine Freizeit aus zwei unterschiedlichen, räumlich soweit getrennten Kirchengemeinden (Klafeld und Mönchengladbach-Rheydt) gut gehen? Die „Anderen“ kennen wir ja alle nicht… Doch schon nach kurzer Zeit wuchsen wir zu einer Gruppe zusammen. Es sind Freundschaften entstanden, die hoffentlich Bestand haben.
Nach einer abenteuerlichen, langen Hinreise über Calais, Dover, einmal quer durch England nach Hollyhead und dann mit der Fähre nach Dublin kamen wir in unserem Domizil, einem Hostel in Glendalough, an. Ein Hoch auf Guido, unseren Busfahrer, der Strecken mit einem 12m-Bus meisterte, an denen mancher Autofahrer verzweifelt wäre! Glendalough liegt ca. 40km südlich von Dublin, inmitten der malerischen Wicklow Mountains. Außer Landschaft satt, einer sehr schönen und in Irland berühmten Klostersiedlung aus dem 6. Jahrhundert (mit jeder Menge Touristen) und einem hoch frequentierten Scones-Stand gab es im Umkreis von ein paar Kilometern nicht viel – was uns allerdings nicht zu Langeweile verdonnert hat.
Unser Programm war vielseitig und kurzweilig. Neben Ausflügen unter anderem nach Dublin, Wicklow (wo wir das mittelalterliche Gefängnis Wicklow Gaol besichtigten und eine Kajak-Tour unternahmen), Britta’s Bay (wunderschöner Sandstrand) und Newsbridge (wir besichtigten eine Silbermanufaktur) gab es immer wieder IGs (=Interessengemeinschaften) zu vielfältigen Themen: Massage, kooperative Spiele, Farbschlacht, Perlentiere, Mangas zeichnen, Fotographie, Wandern, Gesprächskreise, Schwertkampf, um nur einige zu nennen. Selbst der Küchendienst hatte Spaß. Und falls mal gerade gar kein Programm angesagt war, fand man die Teilnehmer in der Lobby, da gab es nämlich W-LAN :).
Nicht zu vergessen das Thema Fußball – da gab es doch tatsächlich vier oder fünf Menschen, die sich nicht für die WM interessierten! Aber der Rest fand Gelegenheit, sich Halbfinale und Finale im örtlichen Pub anzuschauen. Man hatte das Gefühl, dass wir alleine Deutschland zum Sieg gebrüllt und gesungen haben. Alles in allem war es eine gelungene Freizeit! Wermutstropfen gibt es immer – aber die waren in diesem Falle sehr klein und bezogen sich hauptsächlich auf nicht funktionierende Handys, einen „unterwegs vergessenen“ Mitarbeiter und einen geplatzten Reifen auf der Rückfahrt.
Und gelernt haben wir auch so Einiges:
- Um nach Irland zu kommen, fährt man nicht durch die Schweiz!
- Bananen muss man nicht waschen!
- 16 Liter Wasser kann eine Matratze nicht aufsaugen!
- Acrylfarbe geht schlecht wieder aus den Haaren!
- Stadtpläne lesen will gelernt sein!
- „Hefe“ heißt auf englisch „yeast“ und „custard“ ist nicht unbedingt Pudding!
In diesem Sinne: Ein Hoch auf uns! Dieses Lied von Andreas Bourani entwickelte sich nämlich schnell zu unserer Freizeithymne:
Wer friert uns diesen Moment ein
Besser kann es nicht sein
Denkt an die Tage, die hinter uns liegen
Wie lang wir Freude und Tränen schon teilen
Hier geht jeder für jeden durchs Feuer
Im Regen stehen wir niemals allein
Und solange unsere Herzen uns steuern
Wird das auch immer so sein
Ein Hoch auf das, was vor uns liegt
Dass es das Beste für uns gibt
Ein Hoch auf das, was uns vereint
Auf diese Zeit (Auf diese Zeit)
Ein Hoch auf uns (uns)
Auf dieses Leben
Auf den Moment
Der immer bleibt!
Katja Mohn